(Antwerpen 1700–1776 München) Ein Jagdbankett des Großherzogs Gian Gastone von Toskana, des letzten Medici, in Anwesenheit des Fürsten Johann Georg von Lobkowicz, kaiserlichen Statthalters der Lombardei, und des Leibmohren Angelo Suliman, Öl auf Kupfer, 43 x 60 cm, gerahmt

Rückseitig aufgeklebtes Gutachten von Professor Karl Koetschau, Düsseldorf. Wir danken Herrn Hofrat Dr. Christian Beaufort?Spontin, Direktor der Hofjagd? und Rüstkammer am Kunsthistorischen Museum, Wien, und Herrn Dr. Andreas Cornaro, Wien, für ihre Identifizierung der Dargestellten (persönliche Korrespondenz mit dem Einlieferer). Horemans schuf hier das Porträt einer Jagdgesellschaft, die sich nach an einem Jagdtag um eine Tafel versammelt hat. Die historischen Fakten entsprechen der Datierung des Bildes in die Dreißigerjahre: Fürst Lobkowicz wurde 1734 kaiserlicher Gouverneur von Parma und traf wohl auch in diesem Jahr mit dem Souverän der Toskana zusammen. Gegenüber dem im Vordergrund sitzenden Großherzog platzierte Horemans den Fürsten Lobkowicz. Neben diesem steht sein aus Neapel mitgebrachter “Leibmohr” und Reisebegleiter, der später berühmt gewordene Angelo Suliman. Dieser brachte es vom Sklaven zum christlich getauften Diener, Hauslehrer des Fürsten Liechtenstein, Freimaurer und Philosophen. Nach dem Tod Sulimans (1796) wurde seine Haut ausgestopft und im Naturalienkabinett der Hofburg zur Schau gestellt. 1848 verbrannte sie in den Wirren der Revolution.